Honor 8 Pro im Test
Honor 8 Pro
- 5,7" QHD-Display
- schickes Design im Apple-Look
- 2,5D Glaskantentechnik
- großer Akku mit QuickCharge
- schnelle Performance
- günstiger Preis
- kein Wasser-/Staubschutz
- kein drahtloses Akkuladen möglich
- kein opt. Bildstabilisator
Das Honor 8 Pro ist der Nachfolger des Honor 8 und kommt mit einem 5,7 Zoll QHD Display, Dual-Cam und einer tadellosen Verarbeitung für 549 € auf den Markt.
Bei diesem Preis dürften einige etablierte Anbieter von High-End Smartphones Kopfschmerzen bekommen.
Wir haben das Honor 8 Pro ausführlich getestet und viele Stärken gefunden und nur einige wenige Schwächen.
Mit dem 8 Pro will Honor bei den Oberklassen-Smartphones ein Wörtchen mitreden. Die Ausstattungs-Liste liest sich dann auch recht beeindruckend: Eine 2,4 GHz Octacore-CPU ist verbaut (übrigens dieselbe wie im teureren Huawei P10), 6 GB RAM Arbeitsspeicher (!) sind installiert, Dual-Cam, Fingerabdruck-Sensor, 4.000 mAh-Akku und eben ein riesiges QHD-Display. Und das alles ist in einem sehr schön verarbeiteten Alu-Gehäuse untergebracht, dass zumindest in der schwarzen Version stark an ein iPhone erinnert.
Für den Preis muss doch im Gegensatz zu den anderen High-End Smartphones irgendetwas fehlen, oder? Naja, einen Schutz gegen Wasser und Staub sucht man beim Honor 8 Pro vergebens, der Akku ist nicht induktiv ladbar und einen optischen Bildstabilisator gibt es auch nicht. Das war es dann aber auch schon mit der "Mängelliste", ansonsten glänzt das 8 Pro mit einer tollen Ausstattung.
Im Lieferumfang befindet sich neben dem Handy, Ladeadapter (QuickCharge!), USB-Kabel und Spange für dem SIM-Schacht übrigens auch noch ein Cardboard, mit dem man sich VR-Filme z.B. auf YouTube ansehen kann. Ein Kopfhörer ist im Lieferumfang leider nicht enthalten.
Test-Kategorien
1. Verarbeitung / Wertigkeit
2. Display / Bedienung
3. Leistung / Ausstattung / Akku
4. Kamera / Beispielbilder und Video
5. Fazit / Pro und Contra / Alternativen
6. Technische Daten
7. Interview mit Marco Eberlein, Honor Deutschland
Verarbeitung und Wertigkeit
Die Verarbeitung des Honor 8 Pro ist tadellos. Es sieht aus und fühlt sich an wie ein Apple iPhone, gerade in der von uns getesteten schwarzen Version mit der matten Rückseite. Alle Bedienelemente machen einen robusten Eindruck, in Sachen Wertigkeit und Anmutung gibt es also nichts zu meckern.
Das Honor 8 Pro gehört mit seinen Abmessungen von 157 x 77 x 6,97 mm (H/B/T) zu den größeren Handys. Es hat damit übrigens fast genau die Abmessungen eines Huawei Mate 9 oder iPhone 7 Plus, ist dabei aber deutlich schlanker.
Das Gewicht von 184 Gramm ist ebenfalls auf iPhone 7 Plus Niveau, man hat also "richtig was in der Hand". Den einen mag das stören, der andere empfindet das Smartphone gerade wg. seines Gewichts als besonders wertig. Das ist am Ende Geschmackssache, aber natürlich ist das Honor 8 Pro wg. seines großen Displays kein kompaktes Handy.
Display und Bedienung
Das Display des Honor 8 Pro glänzt mit 2.5D Glaskantentechnik, die Displayränder sind also gewölbt und gehen so sehr schön in den Rahmen über. Es handelt sich wie bei Huawei/Honor üblich um ein IPS-Panel mit einer Auflösung von 2.560 x 1.400 Pixel (QHD). Das ergibt eine Pixeldichte von sehr guten 515ppi.
Als Betriebssystem kommt Android Nougat (7.0) und die Huawei-Oberfläche EMUI 5.1 zum Einsatz. In Sachen Bedienung gibt es keine Überraschungen, der Fingerabdruck-Sensor auf der Rückseite macht seine Sache wie bei Huawei üblich gut und entsperrt das Phone angenehm fix.
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Leistung und Ausstattung
Die Leistung des Honor 8 Pro ist ein etwa auf dem Niveau des kürzlich von getesteten LG G6 oder dem Huawei P10. Das heißt nichts Anderes als: Es ist rattenschnell! Das liegt zum einen sicherlich am Octacore-Prozessor, zum anderen aber auch am Arbeitsspeicher von 6 GB (!) und vor allem an der GPU (Mali G71) und an der Unterstützung der neuen VULKAN API. Der AnTuTu-Benchmark-Test ergibt dann auch einen entsprechend guten Wert von 132.038 Punkten. Man kann als Käufer eines Honor 8 Pro also davon ausgehen, dass sämtliche Spiele und Apps ruckelfrei genutzt werden können. Besonders Gamer werden hier vermutlich hellhörig werden.
Der Akku bietet stattliche 4.000 mAh Kapazität und ist erfreulicherweise QuickCharge fähig. Die Komplettladung des Akkus geht in etwa einer Stunde über die Bühne und bereits nach 20 Minuten hat man genug Saft für ca. 5 Stunden Nutzung. Induktiv ladbar ist der Akku zwar nicht, aber das beherrschen leider immer noch recht wenige Handys wie z.B. Samsung Galaxy S7 und S8.
Bis auf den bereits erwähnten fehlenden Schutz vor Wasser und Staub ist das Honor 8 Pro sehr gut ausgestattet, wie die nachfolgende Tabelle verrät.
Vorhandene Ausstattungsmerkmale
+ Fingerabdrucksensor: Ja
+ Dual-SIM: Ja
+ Dual-Cam: Ja
+ Autofokus per Laser oder Phase-Detection: Ja
+ Selfiecam mit hoher Auflösung (mind. 8MP): Nein
+ Dual-LED-Blitz: Ja
+ WLAN mit ac via 5 GHz: Ja
+ NFC: Ja
+ Videomodus Full-HD mit 60 BPS: Ja
+ USB Typ C: Ja
+ Akku per QuickCharge schnellladbar: Ja
+ Speichererweiterung per micro-SD: Ja
+ LTE: Ja
Fehlende Ausstattungsmerkmale
- Akku induktiv ladbar (kabellos): Nein
- USB 3.0: Nein
- Gehäuse gegen Wasser/Staub geschützt: Nein
- optischer Bildstabilisator: Nein
- FM-Radio: Nein
Kamera, Beispielbilder und Video
Die Hauptkamera des Honor 8 Pro ist als Dual-Cam ausgelegt. Wie von anderen Huawei-Modellen bekannt teilen sich die beiden Sensoren die Arbeit für S/W und RGB-Aufnahmen. Bei jedem Foto werden beide Fotos übereinandergelegt, was für eine starke Farbtiefe und guten Kontrast sorgen soll. Die Kameralinsen sind schön in das Gehäuse eingesetzt, so dass nichts heraus steht - sehr angenehm.
Leider kommt beim Honor 8 Pro nicht die z.B. vom Huawei P10 bekannte Leica-Kamera zum Einsatz. Allerdings muss an dieser Stelle dann doch noch einmal in Erinnerung gerufen werden, dass wir hier von einem Smartphone für 549 Euro sprechen. Irgendwo musste Honor also z.B. gegenüber den Flaggschiff-Modellen der P-Serie von Huawei sparen, und da ist natürlich gerade in Sachen Kamera einiges möglich.
Es ist nun nicht etwa so, dass die Kamera des 8 Pro schlecht wäre, aber sie kommt eben nicht ganz an die Spitzengeräte des Wettbewerbs heran. Ein optischer Bildstabilisator fehlt, was bei Videos schon mal für den einen oder anderen Verwackler sorgt. Die Blende der Hauptkamera beträgt übrigens f/2.2, also identisch zum P10.
Die Frontkamera hat eine Auflösung von 8 Megapixeln und macht ebenfalls recht gute Aufnahmen. Die Fotoapp des 8 Pro bietet jede Menge Möglichkeiten. Neben den bekannten Modi für Zeitlupe, Zeitraffer, Profi-Modus usw. gibt es auch die Möglichkeit, Bilder mit extrem unscharfen Hintergrund zu erzeugen - neudeutsch "Bokeh-Effekt". Das ist gerade für Portrait-Fotos eine schöne Sache. Natürlich gibt es auch wieder die Möglichkeit, Selfie-Fotos per Software automatisch verschönern zu lassen.
Insgesamt ist die Kameraleistung des Honor 8 Pro also gut bis sehr gut, ohne an die Spitzenleistung z.B. eines LG G6 oder Google Pixel XL heranzukommen. Wie gesagt, bitte den Preisunterschied beachten!
Testbilder Honor 8 Pro
Bilder anklicken für Download in Originalgröße
Testvideo Honor 8 Pro
Videos können mit dem Honor 8 Pro in 4K dann mit 30 Bildern pro Sekunde gedreht werden. Schöner finden wir jedoch den Full-HD Modus mit 60 Bildern pro Sekunde. Auch beim Thema Video gilt: Gut, aber nicht überragend. Vor allem der optische Bildstabilisator wird der eine oder andere Hobbyfilmer beim 8 Pro schmerzlich vermissen.
Fazit, Pro und Contra, Alternativen
Wieder einmal bringt Honor einen Preiskracher auf den Markt, diesmal im Bereich der Oberklassen-Smartphones. Konnte das Honor 6X schon mit einem erstklassigen Preis/Leistungsverhältnis überzeugen, so setzt das Honor 8 Pro mit seiner erstklassigen Performance und dem schicken Design erneut ein Ausrufezeichen.
Okay, es gibt weder Wasser/Staubschutz noch opt. Bildstabilisator und auch kein induktives Laden, doch für den Preis von 549 Euro sollte man das verkraften können. Wer derzeit ein auch nur annähernd gutes Handy für dieses Geld kaufen möchte, der muss auf ältere Modelle zurückgreifen, die bereits stark im Preis gefallen sind, also z.B. Sony Xperia XZ oder Samsung Galaxy S7 edge - obwohl diese ein kleineres Display haben.
Bei Handys mit 5,7 Zoll QHD-Display und annähernd guter Ausstattung wird die Luft schon sehr, sehr dünn. Das Huawei Mate 9 aus eigenen Haus käme da noch in Frage, es ist aber etwas teurer und auch nicht so schön schlank wie das Honor 8 Pro. Alles in allem also ein gelungener Einstand in der Oberklasse. Gut gemacht, Honor!
Das 8 Pro ist ab dem 24. April in den Farben Blau, Gold und Schwarz zu haben. Übrigens auch bei o2, dem exklusiven Vertriebspartner für dieses Smartphone, der das 8 Pro natürlich auch subventoniert mit o2 Free Handytarifen unter das Volk bringen will.
Weiter unten können Sie übrigens noch sehen und hören, was der Deutschland-Chef von Honor - Marco Eberlein - zum Start des Honor 8 Pro zu sagen hat (Video-Interview).
Technische Daten
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